Studio Dan

Die letzten Stücke hatten zum Thema: Space. Zombies. Tunten.“ Schon die Ansagen von Sänger Willi Landl sind so obskur wie druckreif. Die Musik aber, die er mit Riegler (elektronics) und Michael Hornek (Keyboard) beim Wilden Trio fabriziert, ist der helle Wahnsinn. Begleitet von E-Orgel, elektrischem Geschredder und wberndem Raumklang wird in guter, alter Dada-Manier der Wahnsinn der Gegenwart gefeiert, die egalitäre Kraft von Zombie–Bissen („Sie machen alle gleich, Arm und Reich“) beschworen oder in rhythmischen Schüttel-Staccato die Narzissten-Revolte ausgerufen: „Protest! Eleganz! Mascara!“

Wenn man will, kann man in alldem mehr als bloßes Geblödel sehen, wie der davor gezeigte Riegler-Film „Strase“ beweist: so stellen die mit selbst gebastelten Papierfiguren gedrehten Videoschnipsel von „Deckhengst, Zuchtstute und der Social-Media-Expertin im Katze-Bonita“ das Zusammenhanglose-Wirre der medienbesoffenen Gegenwart treffend da, sind aber auch durch ihren Spieltrieb und die zärtlich-brummige Musik des Quintetts Studio Dan auf naiver Weise rührend.