Studio Dan

Das freie Ensemble Studio Dan präsentiert in dem Wiener Musikclub sein Programm "SOS"

Damit es keine Missverständnisse gibt, beginnen wir mit der Selbstdarstellung des Ensembles Studio Dan: "Die Musik – von Daniel Riegler für das Ensemble komponiert und von diesem weiterentwickelt – vibriert zwischen Klangkunst und elektronischer Tanzmusik. Den dunklen Sound bestimmen die Klangfarben von Cello, Kontrafagott und Drums."

Was man im Porgy & Bess am Dienstag hören wird, soll allerdings auch eine Erhellung der Dunkelheit bewirken. Das Programm SOS soll die Vertreibung von "Verlustängsten und Prophezeiungen für die letzten Tage der Menschheit" betreiben. Nun, bei dem Bandnamen kann das gar nicht anders sein.

Auf den Spuren Zappas
Der Name verweist auf den heiteren Ironiker und denkscharfen Antiapokalyptiker Frank Zappa, der nebst aufklärerisch-anarchischer Aphorismen auch komplexe Kompositionen schrieb. Also: Die Bezeichnung Studio Dan ist ein Verweis auf ein Album von Zappa, dessen stilistische Offenheit das Ensemble ebenfalls teilt. Zeitgenössische Moderne, Rockiges, Elektronik, Jazz und Minimal Music sind dabei. Und immer werden Komposition und Improvisation ineinander verzahnt. Zuletzt übrigens beim Tiroler Klangspuren-Festival.

Der Hintergrund ist denkbar ernst. Das aktuelle Projekt, sagt Komponist Daniel Riegler, sei eine Art Meditation über eine existenzielle Befindlichkeit, die er aktuell bei den meisten Zeitgenossen vermutet. Es geht um "ein Gemisch aus Unsicherheit, Angst, schlechtem Gewissen, Hilflosigkeit, Selbstschutz, Sensationsgier und Betroffenheit ..."

Es wäre "eine emotionale Überforderung" gewesen, aus der heraus bei ihm das Bedürfnis entstand, mit den Mitteln, die ihm gegeben sind, alles zu verarbeiten. Also mit der Tonsetzerei.

Wichtige Worte
Wichtig: SOS ist auch eine Zusammenarbeit mit Karolina Preuschl. Sie habe ihre "radikale Sprachkunst" eingebracht und wird dies vokal auch im Porgy tun, wo der Abend durch Gäste bereichert wird. Es sind Gitarrist Martin Siewert und Schlagzeuger Bernhard Breuer.