Studio Dan

Ungewöhnliches in Bild und Ton bei Offensive der Jazzer

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Kleine Zeitung, Robert Tendl, 2018-10-28

Mit einem Doppelprogramm mit Leo Riegler im Mittelpunkt startete open music am Freitag in die grazJAZZnacht 2018. Den ersten Programmpunkt bildete Rieglers neuer Film „Die Strase“. Dieser bewegt sich um die animierten Szenerien eines Puppentheater. Man sieht da etwa die Figuren Deckhengst und Zuchtstute beim Tête-à-Tête, eine Qualle von der längsten Wurst der Welt träumen und Katze Bonita die Weltherrschaft anstreben. Dazu gab es von Studio Dan – Sophia Goidinger Koch an der Violine, Maiken Beer am Cello, Daniel Riegler an der Posaune, Hubert Bründlmayer am Schlagzeug und Leo Riegler mit Elektronischem – realisierte Livemusik. Man improvisierte, ausgehend von einem kompositorischen Rahmen, offen aber dicht in Atmosphäre und Interaktion, dabei stets am Film geschehen orientiert, und ergänzte dieses auf gelungener Weise. Der zweite Programmpunkt bestand aus einem Set von Rieglers „wildem Trio“. Willi Landl zwischen Gesang und allerlei Lautlichem changierender Stimme über Linearem und Flächigem von Michael Horneks Keyboard und kräftigen Elektronikwolken Rieglers ergab eine ungewöhnliche, durchaus reizvolle Mischung. Einfaches Material, darunter ein Thema Albert Aylers, bildete den Ausgangspunkt und wurde in der Folge völlig zerspielt. Auch Trompete und Saxophon kamen zum Einsatz, dazu stampfende Beats – Achtung, Spaßfaktor!