Experimental Music
Im Juni und Juli freuen wir uns auf die zweite Ausgabe unseres Festivals More Creatures & Other New Stuff im Porgy & Bess. Im Porgy also, das uns über die Jahre zur musikalischen Heimat geworden ist - uns mit unserer Musik ohne Namen. Der Übertitel unserer Konzertserie lautet Experimental Music Festival. Das ist unsere - vielleicht etwas hilflose - Erklärung zu beschreiben worum es uns geht. Also: Warum das alles?
Das naturwissenschaftliche Experiment stellt eine "Frage an die Natur" dar. Es ist eine methodisch angelegte Untersuchung zur empirischen Gewinnung von Information. Einflussgrößen werden variiert und verändert. Dem Versuch kann dabei eine bestimmte Annahme zu Grunde liegen, die überprüft werden möchte. Oder aber, das Experiment besteht einfach darin, ohne bestimmte Hypothese, eine bis dahin nicht beobachtete Situation herbeizuführen und sich vom Ergebnis überraschen zu lassen. Klingt nach Spass!
Unsere Experimente sind "Fragen an die Musik". Manchmal, weil wir eine Hypothese prüfen wollen, manchmal, weil wir uns vom Ergebnis überraschen lassen wollen. In jedem Fall interessieren uns die unbekannten Einflussgrößen in diesem Prozess viel mehr, als die bekannten. Herrlich!
Heuer kreisen die Versuche unseres Musiklabors um die Interaktionen zwischen Mensch und Maschine, um das Auge in der Musik, um den Übergang und vieles mehr. Manche Experimente führen wir vielleicht zum ersten Mal durch, und das Publikum ist live dabei. Einige Experimente stellen wir nach, machen sie erneut erlebbar und erforschen ihre Wirkung auf ein heutiges Publikum. Nicht immer lustig!
2018 gibt es vier Uraufführungen. Zwei Komponistinnen (Elisabeth Harnik, Viola Falb) und zwei Komponisten (Christof Ressi, Johannes Lauer) haben sich lange mit unserem Ensemble beschäftigt. Sie haben in uns hineingehört und, selbstredend, vor allem in sich selbst. Sie haben Versuchsanordnungen formuliert, Hypothesen erstellt und verworfen, die Dinge hin und hergedreht, um am Ende zu einem vorläufigen Ergebnis zu kommen: die Partitur. Meistens ein Vergnügen, manchmal...
Nun braucht es Zeit und
Energie und Studio Dan, damit die Experimente wirklich über die
Bühne gehen können. 19 Leute haben sich auf und hinter der Bühne
gefunden um optimale Forschungsergebnisse zu erzielen. Und jetzt
sind Sie an der Reihe. Hinkommen und Teil(chen) werden. Große
Freude!
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